Woher kommt der Name „Nentershausen“ und was bedeutet er?
Der Historiker, Archivar und langjährige Direktor des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden Hellmuth Gensicke (* 29.Juni 1917 in Alpenrod, + 17. Sept. 2006 in Wiesbaden) berichtet in einem Beitrag in der Chronik Nentershausen:
Im 6. Jahrhundert v. Chr. setzt auch am Rande des Limburger Beckens ein verstärkter Siedlungsausbau ein, bei dem auch die Orte mit der Endung –hausen entstehen.
Einer der ältesten Orte dieser Ortsnamengruppe war sicher auch Nentershausen, das wohl eher nach einem Grundherren als einem bäuerlichen Siedler benannt ist. Der Vornamen „Nanthari“, der vom althochdeutschen „nandjan“, im mittelhochdeutschen zu „nenden“ und später zu „Nenter“ wird, ist nach Gensicke als Bezeichnung für einen „kühnen, wagemutigen Kämpfer“ zu deuten. Vorfahren der deutschen Könige aus dem Haus der Salier trugen diesen Namen.
Ein Nanther aus diesem Geschlecht war 766 in Gau-Algesheim in Rheinhessen wohnhaft. Eine Beziehung dieser Familie zum Westerwald ist jedoch nicht nachzuweisen.
Namen wie z.B. Nenderoth bei Herborn, Nettershausen im bayerischen Schwaben sind als „bei den Häusern des Nanther“ zu deuten.
Ortswappen der Gemeinde Nentershausen
Das Ortswappen ist nach den drei Gerichtssiegeln des Ortes gestaltet. Nentershausen, das aus der Erbschaft der Grafen von Diez stammte, wurde 1564 endgültig Kurtrier zugeteilt. Die gemeinsame trierisch-nassauische Gebietsherrschaft löste erst der Diezer Vertrag von 1564 auf. Der nach rechts schreitende und zum Betrachter schauende Diezer Löwe und das kurtriersche Kreuz symbolisieren dieses politische Schicksal. Die vier Kleeblätter sind als spezielles Ortszeichen von Nentershausen zu werten.
Das Wappen wurde am 2. Februar 1955 genehmigt.